Dipl. Komponistin AgnesPonizil

 
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Werkverzeichnis - Notenkalligrafien und Bilder


Grafische Arbeiten und Notenkalligrafien
in Zusammenarbeit mit Bildenden Künstlern
 

Übersicht (PDF)

Quasar II 2021
Gewidmet dem Duo Windspiel
UA 8.-10. Juli in DD /Lpz
Vollendet am 12.4.2021
 

Notenkalligrafie Quasar II

Notenkalligrafie Quasar II

Notenkalligrafie Quasar II Notenkalligrafie Quasar II Notenkalligrafie Quasar II Notenkalligrafie Quasar II Notenkalligrafie Quasar II Notenkalligrafie Quasar II

Horizont L. 2017
6 Klang_Karten / Grafische Notation auf Goldgrund / Leinwandkarton. Variationen über einen Choral von Hildegard von Bingen für das elektronische Blasinstrument EWI.
 
 

Notenkalligrafie Notenkalligrafie Notenkalligrafie Notenkalligrafie Notenkalligrafie Notenkalligrafie


Horizont L, comp Ponizil, fl Birjukova from Agnes Ponizil on Vimeo.

 
 

Grundlage für die Komposition ist der Choral Karitas Habundat von Hildegard von Bingen (1098–1179). In einer allegorischen Figur beschreibt der Text die Nächstenliebe als Eigenschaft, als engelhaften Energiezustand.

Überliefert sind Choräle des späten Mittelalter durch Text und Neumen, welche Tonhöhen, Melodieverläufe, Wort-Musik-Beziehungen, Artikulation etc. relativ beschreiben. Eine Transkription in absolute Notenwerte (Choralnotation) geschah viele Jahrhunderte später. 

Horizont L. versteht sich als eine lebendige Neu-Interpretation dieser Choralnotation, die den originalen Choral als ‚Horizont‘ für verschiedene Klangbilder etabliert. 

Agnes Ponizil entwickelt eine zeitgenössische Lesart, die eine Interpretation auf verschiedenen Melodie-Instrumenten auch mit elektronischen Erweiterungen möglich macht. Bei Verwendung von Live- Elektronik kann der Interpret* (* die Interpretin) entweder den Choral oder die Grafiken als Zuspiel verwenden, oder auch nur eine Ebene aufführen.

Auf der untersten Bildebene der Klangkarten sieht man den Choral der Hildegard notiert als Notenköpfe auf fünfzeiligem Notensystem, in stilisierter künstlerisch verarbeiteter Choralnotation. Über diesem Horizont werden als ‚Klanghimmel‘ verschiedene Möglichkeiten der Variation aufgezeigt, wird zu gänzlich neuen Lesarten aufgefordert.

Die Komposition wurde auf Anregung der Flötistin Elizaveta Birjukova geschaffen und ist ihr gewidmet.

 

"Zum spannenden Höhepunkt gedieh „Horizont L“, sechs Klangkarten zu einem Choral von Hildegard von Bingen, zum einen für das unbekannte elektronische Blasinstrument EWI und für Bass-Querflöte. Die Komponistin Agnes Ponizil widmete es Elizaveta Birjukova."
Ostthüringer Zeitung, 11.10.2021

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Grafischen Partituren " ...den Alltag vergolden"
12 graphische Partituren auf vergoldete Leinwände 40x40cm & 20x20cm diese Bilder können als Musik aufgeführt werden
 


Notenkalligrafie Notenkalligrafie Notenkalligrafie

 

 

"In der heutigen Zeit sind die unnötigen Dinge unbedingt notwendig"
(unbekannter Verfasser)

Diese kalligrafischen Bilder, die man als graphische Partituren bezeichnen könnte, schuf Agnes Ponizil als Ferientagebuch im Winter 2016.
Ein konzentrierter künstlerischer Ausdruck im knapp bemessen Zeitfenster des Familien-Alltags. Quasi im Vorübergehen:

Im Zeitmaß zweimal einer halben Stunde, mit klarer Intension, entstehen diese Bilder: Zuerst der strukturierte Goldgrund: diagonale _ horizontal- vertikal_ Viereck_ Kreis.... Im zweiten Schritt entsteht die graphische Notation mit Fineliner: getupfte Noten als improvisatorisch umsetzbare Partitur und als visuelles Objekt.

'Visible Music' — 'Sichtbare Musik' — 'Sicht-Ohr und Hör-Auge'

Soweit zum visuellen.

...

Wie kann man eine graphische Partitur umsetzen? Hat eine solche Kompositionen Werk-Charakter oder ist es eher eine Improvisation?
Diese Fragen stellte man mir während meines Studiums 1987–1992.

1992 hatte ich die Gelegenheit einer Reise nach Brasilien: Erasmus-Studenten aus Novo Hamburgo wohnten ein Vierteljahr in unserer WG im besetzten Haus, wir waren nun zum Gegenbesuch nach Brasilien eingeladen.
Die Reise begann vor Weihnachten und endete zu Karneval in Rio. Für eine junge Studentin aus dem Osten ein beeindruckendes, gewaltiges und etwas beängstigendes Szenario.

Bei einer Busfahrt von 36 Stunden Dauer erlebte ich, dass das Interieur des Fernbusses durchaus als Samba-Instrument genutzt werden kann! Ein Fahrgast fing an, ein musikalisches Motiv auf die Innenverkleidung des Busses zu trommeln – die anderen stimmten ohne weitere Absprachen mit anderen musikalischen Figuren auf ungepolsterten Armlehnen, mit Löffeln und Brotbüchsen mit ein.

Die Kraft dieser improvisierten Autobus-Samba hat mich mitgerissen. Der Eindruck hält bis heute – 25 Jahre später.

Meine Erkenntnisse dieser Reise: jeder Alltagsgegenstand kann instrumentalisiert werden!

Diese musikalisch-kalligrafischen Bilder laden ein, motivische und freie Improvisation miteinander zu verbinden und Alltagsgegenstände in einem "Upcycling" als Instrumente umzuwerten, auf eine Reise der Klangforschung und des Klangerlebnis zu gehen.

Vorbilder sind dabei die kompositorischen Denkansätze von John Cage und die Praxis des "Instant Composing" welche ich durch John Zorn in der Knitting Factory (New York) erlebte.

Das musikalische Erlebnis der Autobus-live-Samba hat hat damals die quälend lange Fahrt vergoldet.

Ich würde mich freuen, mit diesen Kalkigrafien andere Menschen anzuregen, den Alltag zu musikalisieren.

Agnes Ponizil. Sommer 2016

 

Schichtung 2012
7 Notenkalligrafien auf Arbeiten von Stefan Haase / Hermsdorf /Erzgebirge Textmarker auf Tempera auf Pappe, 7 mal Durchmesser 100 cm
 


(c) Agnes Ponizil 2018